Vandalismus auf dem Le Chesnay-Platz
Veröffentlicht in Presse · Freitag 14 Feb 2025 · 3:15
Vandalismus
auf dem Le-Chesnay-Platz in Heppenheim
Ein Schild, das auf dem Platz über die Verschwisterung der Städte
informiert, ist beschädigt worden, und muss ersetzt werden. Wie der Vorsitzende
des Freundeskreises das beurteilt.
Heppenheim. Es war wohl Gewalt nötig: Die Ecken sind abgebrochen und die Nägel
aus der Wand gehebelt. „Hier hat jemand eine Zange verwendet“, schlussfolgert
Helmut Bechtel. Der Vorsitzende des Freundeskreises Heppenheim-Le Chesnay ist
fassungslos ob des Vandalismus auf dem „Le-Chesnay-Platz“.
„Mit großer Betroffenheit mussten wir feststellen, dass Unbekannte die
Schrifttafeln mutwillig beschädigt haben“ – mit diesen Worten und Belegfotos
wandte sich Helmut Bechtel an diese Zeitung. Man habe die rechte Ecke der
Schrifttafel unten abgetreten und die Verschraubung aus dem Felsen gerissen.
Der pensionierte Polizei-Beamte ist verärgert. „Da kocht in mir die Wut hoch.
Für so etwas habe ich einfach kein Verständnis“, kritisiert er die
Sachbeschädigung stark.
Schilder sind nicht von
Versicherung abgedeckt
Denn der Verein habe hier keine Handhabe. Zwar gilt Vandalismus als
Straftat und verjährt auch erst nach 30 Jahren, doch „erstens wird es schwierig
sein, die Täter ausfindig zu machen“, befürchtet Helmut Bechtel. Zweitens seien
diese Schilder nicht in der Versicherung abgedeckt. „Jetzt werden also wieder
Steuergelder genutzt, um hier für Ersatz zu sorgen. So etwas müsste einfach
nicht sein.“ Auf die Frage, ob der Freundeskreis denn auch sonst mit Kritik
oder Anfeindungen zu tun hat, verneint Bechtel.
Es ist ihm unbegreiflich, wer einen Groll auf die deutsch-französische
Verbindung hegen könne. Denn eigentlich befinde man sich aktuell im Jubeljahr.
50 Jahre schon besteht die Städtepartnerschaft zwischen Heppenheim und Le
Chesnay-Roquencourt. Das soll eigentlich gebührend gefeiert werden.
Ab Fronleichnam wird eine Delegation vier Tage nach Frankreich reisen. Ein
Gegenbesuch steht im Herbst an: „Anders als üblich werden die Franzosen nicht
zum Weinmarkt kommen und wir werden auch nicht im September zum Fest der Grünen
Eichen nach Le Chesnay fahren. Der Gegenbesuch der französischen Freunde wird
vom 10. bis 12. Oktober 2025 erfolgen“, so Helmut Bechtel. Spätestens dann soll
die Tafel repariert, beziehungsweise ausgetauscht sein. Mehrere Hundert Euro
würde das kosten. Und von der Verwaltung gab es dafür auch grünes Licht.
„Es wäre einfach nicht schön, wenn wir unsere Gäste auf diesem Platz einen
Empfang geben und sie dann die mutwillige Zerstörung betrachten müssten“, so
Bechtel. Er hofft, dass die Bevölkerung wachsam ist und meldet, wenn etwas
dergleichen beobachtet wird. Dass der Vandalismus als direkte Attacke auf die
deutsch-französischen Freunde zu betrachten sei, das will Bechtel nicht hoffen.
Es scheint so, als habe einfach jemand gezielt Lust gehabt, etwas
kaputtzumachen. Dass jemand von seinen Emotionen übermannt war, und gegen das
Schild geschlagen oder getreten hat, das schließt Bechtel aus. „Die Halterung
kriegt man nur mit einer Zange aus dem Felsen.“ Auf die Frage, wie man sich
denn künftig gegen solch eine Sachbeschädigung schützen wolle, zuckt Bechtel
mit den Schultern. „Es gibt hier eigentlich keine Möglichkeit, die Tafel anders
zu befestigen.“
Tafel informiert über
Verschwisterung der Städte
So müsse man darauf vertrauen und einfach hoffen, dass es kein weiteres Mal
passiert.
Denn die Aufschrift der Tafel, sie ist durchaus lesenswert. Der Betrachter
erfährt, dass die Verschwisterung von Heppenheim und Le Chesnay seit der
feierlichen Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages 1975 durch die
Bürgermeister Hans Kunz und Maurice Cointe existiert.
Meike Paul
(Starkenburger
Echo, 14.02.2025)
