Chagall in FFM 2022 - Freundeskreis Heppenheim - Le Chesnay e.V.

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Chagall in FFM 2022

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Besuch der Ausstellung „Chagall. Welt im Aufruhr“ in der Frankfurter „Schirn“
 
Am 11.11. fuhren 22 kunstinteressierte Mitglieder des Freundeskreises Heppenheim-Le Chesnay diesmal nach Frankfurt, um im Kunstmuseum „Schirn“ die Ausstellung „Chagall. Welt im Aufruhr“ zu besuchen. Bärbel Geisler organisierte die Fahrt.
 
Die Ausstellung widmet sich dem Schaffen Marc Chagalls (1887 – 1985) in den 1930er und 1940er Jahren. Chagall verließ seine Geburtsstadt Witebsk im heutigen Belarus, um 1922 nach Berlin und 1923 nach Paris überzusiedeln. Witebsk bleibt lebenslang sein Leitmotiv, die Dorfstraße, Kirche, Tiere wie Kuh und Hahn.
 
1931 bereiste er auf Einladung des Bürgermeisters von Tel Aviv anlässlich der Grundsteinlegung des Museums für Jüdische Kunst drei Monate lang Palästina und fertigte Zeichnungen und Gemälde von heiligen jüdischen Stätten an. Der Pariser Kunsthändler Ambroise Vollard hatte ihn mit Illustrationen für das Alte Testament beauftragt. Das Projekt kommt 1939 mit Vollards Tod zum Stillstand.
 
1937 erhält Chagall nach zwei Ablehnungen endlich die französische Staatsbürgerschaft. Auch in Frankreich ist er mit Antisemitismus konfrontiert. Seine farbenfrohe Palette trübt sich ab 1933 ein. 1940 ziehen die Chagalls nach Gordes in der Provence und 1941 emigrieren sie nach New York. Das Museum of Modern Art hatte Chagall eingeladen und nach einigem Zögern entschied er sich, Frankreich zu verlassen. Marc Chagall wird in den USA nie heimisch, und die neue Umgebung zeigt sich nicht in seinen Bildern. Die Judenverfolgung, Flucht und  Krieg hingegen sind die vorherrschenden Motive. Oft wird der gekreuzigte Jesus als jüdischer Märtyrer dargestellt. Auch der Engel, teils beschützend, teils stürzend und verzweifelt ist ein immer wiederkehrendes Motiv.
 
In den Jahren 1942 und 1945 entwirft Chagall Bühnenbilder und Kostüme für die Ballette „Aleko“ und „Der Feuervogel“. 1944 stirbt seine Frau Bella, was ihn in eine Schaffenskrise stürzt.
 
1948 geht Chagall mit seiner neuen Partnerin Virginia zurück nach Südfrankreich. Identität und Exil bleiben weiterhin Themen seiner Bilder.  
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