Eine Tour de France des vins
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Eine Tour de France des vins / Freundeskreis Heppenheim – Le Chesnay bei „Zwei Nasen für Wein“
Am Freitagabend, 21. März, hatten 17 Weinfreunde:innen des Freundeskreises Heppenheim-Le Chesnay die Gelegenheit, an einer kulinarischen Reise quer durch Frankreich teilzunehmen. Der Inhaber des Weinhandels „Zwei Nasen für Wein“, Michael Sigloch und seine Partnerin Conny Baumbusch boten eine Weinverkostung im hübschen Ambiente ihres Hauses an. Michael fungierte sozusagen als Reiseführer durch verschiedene französische Weingegenden anhand einer vorzüglichen Auswahl bester Weine, begleitet von umfassenden Informationen. Als Mundschenk assistierte Conny in charmanter Weise. Michael ist auf dem Weg, Sommelier zu werden und erläuterte den Teilnehmer:innen zunächst die Bedeutung des für die Weinhandel gewählten Namens. Die erste Weinnase – das versteht sich – ist die seine und die zweite die der treuen Hündin Bea.
Die Weinreise startete im Elsass an der „Route des vins“ mit einem prickelnden Crémant aus der Domaine Muré. Es handelte sich um einen Cuvée, der 9 Monate auf der Hefe war. Weiter ging es an die Loire zu einem fruchtigen Saumur blanc, hergestellt aus der an der Loire führenden Rebsorte Chenin blanc. Die von Michael Sigloch präferierten Weingüter betreiben bio-dynamischen Weinbau. Diese Produzenten wurden zunächst belächelt, sind aber inzwischen anerkannt. Das Weinanbaugebiet der Loire ist mit 70.000 ha das zweitgrößte Frankreichs nach demjenigen von Bordeaux mit 100.000 ha. Bei der dritten Kostprobe handelte es sich um einen hell lachsfarbenen Roséwein aus der Domaine Cocquillade am südöstlichen Rand des Lubéron. Dieser Wein war ein Cuvée aus 88% Grenache noir und 12% Syrah. Die Maischestandzeit wirkt sich auf die Färbung des Weines aus. Das ist die Zeit, in der die angepressten Trauben vor der Gärung Kontakt mit dem Most haben, vergleichbar mit einem Teebeutel im Wasser: je länger er zieht, desto intensiver werden Farbe und Geschmack. Eine etwas kräftigere Farbe hatte der nachfolgende Pinot Noir, Côte de Rouffach, aus Trauben geerntet von ca. 40 Jahre alten Reben, im Holzfass ausgebaut. Inzwischen war die Weinreise im Languedoc angekommen bei einem Rotwein, gefolgt von einem noch erleseneren Tropfen aus der Domaine Piquemal – Côte de Roussillion Villages, einer sehr heißen Gegend mit idealen Bedingungen für Bioweine. Nachts um 4 Uhr beginnt die Traubenlese. Die Früchte werden von Hand dreimal aussortiert – mit einem Ertrag von 18 hl pro Hektar.
Der anfängliche Eindruck einer Runde aufmerksamer Schüler:innen wich inzwischen dem einer Meute angeregter und übermütiger Feiernden. Kein Wunder, da die von Michael Sigloch angebotenen „Spuckis“ keine Abnehmer:innen gefunden hatten und alle Teilnehmer der Verkostung die „Schluckis“ vorgezogen hatten. Als kleine Snacks dienten Käsewürfel, Laugengebäck und Grissinis. Abgerundet wurde der Abend mit dem Champagner G & X Crochet, Harmonie 3.8. Die Bezeichnung steht für einen Cuvée aus 3 Rebsorten (Pinot noir, 10%, Chardonnay, 30% und Meunier, 60%) aus insgesamt 8 Weinlagen. Beschwingt und zufrieden mit dem gelungenen Abend traten die Weinfreunde:innen den Heimweg an.


