Vortrag über Haiti - Freundeskreis Heppenheim - Le Chesnay e.V.

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Als Krankenschwester auf der Karibikinsel Haiti

Am 26. Februar hielt Anne Hansen, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Heppenheim – Le Chesnay, im Restaurant „Athen" einen interessanten und bewegenden Diavortrag über ihre Arbeit als Krankenschwester in Haiti.
Haiti, auch heute noch das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, liegt mit seinem Nachbarland, der Dominikanischen Republik, auf der Insel Hispaniola. Bevor Haiti im Jahre 1804 unabhängig wurde, war es zuerst eine spanische, dann eine französische Kolonie. Die indianischen Ureinwohner wurden von den spanischen Eroberern durch schwere Arbeit und eingeschleppte Krankheiten ausgerottet. Deshalb wurden Afrikaner angesiedelt und als Sklaven erbarmungslos ausgenutzt. Haiti war Frankreichs einträglichste Kolonie: 60 % des Kaffees und 40 % des Zuckers für Europa wurden dort produziert. Nach der Unabhängigkeit von Frankreich mussten die Haitianer große Summen an die einstigen Kolonialherren zahlen. Auch die einheimischen Regierungschefs bereicherten zuerst sich  selbst, sodass die Mehrheit der Bevölkerung arm blieb und viele auswanderten.
Anne Hansen arbeitete von 1975 bis 1978 für die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe, die von Misereor finanziert wird. Sie war in einem Krankenhaus in Gros Morne tätig und behandelte vor allem Kinder, aber auch Erwachsene und machte sie mit Gesundheitsvorsorge und Hygiene vertraut. Voraussetzung für ihre Arbeit war die Kenntnis der kreolischen Sprache, die sich u.a. vom Französischen ableitet. Da viele Haitianer Analphabeten sind, wurden auch Bildtafeln für Erklärungen benutzt.
Die Patienten litten v.a. an Unterernährung, Wurmerkrankungen, Malaria, Typhus  und Tuberkulose. Die hohe Kindersterblichkeit war für Anne Hansen sehr belastend. Auch verließen einige Patienten das Krankenhaus, um sich von Naturheilern behandeln zu lassen. Viele Haitianer sind Anhänger von Naturreligionen und des sogenannten Voodookults. Frau Hansens Dias zeigten eine wunderschöne Landschaft und auch das einfache Leben in den Dörfern. Märkte sind für die Einwohner zum Leben äußerst wichtig. Es werden Mais, Hirse, Reis, Zuckerrohr, Bananen und Gemüse angebaut. Die Landbevölkerung ist größtenteils so arm, dass sie nur vom Tausch leben können, um täglich etwas zum Essen zu haben.

Anne Hansens Vortrag war für die zahlreichen Gäste sehr beeindruckend und es gab angeregte Diskussionen und viele Fragen. Sie erwähnte auch das Erdbeben von 2010 bei dem 320 000 Menschen getötet wurden. Trotz vieler Hilfen hat sich die Situation der meisten Einheimischen danach noch nicht wesentlich verbessert. Selbst im Vergleich zu den siebziger Jahren scheint es den Haitianern noch nicht besser zu gehen.

Die Zweite Vorsitzende des Freundeskreises, Frau Waltraud Motzek, dankte Frau Hansen mit einem Präsent. Der Abend klang mit haitianischer Musik aus.


Der Bericht kann hier heruntergeladen werden :
Vortrag Haiti

 
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